Müllsammler in Pune

Trennen ist Trumpf

Baida und Ram Jogdand sorgen in Pune jeden Morgen dafür, dass die Leute ihren Müll trennen.
Indische Großstädte tun sich schwer mit ihrem Müll. Häufig landet er unsortiert auf großen Deponien und schädigt die Umwelt und die Gesundheit der Anwohner. Die Millionenstadt Pune sucht nach anderen Wegen.

Die Sonne steht tief über dem Hügel, der die Wohnblocks in der Umgebung des Dorfes Urali Devachi überragt. Hoch oben kreuzen auf einem ausgedehnten Plateau rostige Kettenfahrzeuge, entleeren große Kipplaster ihre stinkende Fracht. Mit langen Eisenhaken stürzen sich mehr als ein Dutzend vermummte Gestalten auf den neuen Abfallberg. Mit flinken Fingern klauben sie Glas- und Metallstücke, Pappkartons und Plastikfolien aus der schmierigen Masse und stopfen sie in große, schmutzig-weiße Plastiksäcke auf ihren Schultern. Mit dem Verkauf der Wertstoffe verdienen sie umgerechnet etwa ein bis zwei Euro am Tag.

An Nachschub mangelt es nicht. Denn auf der Deponie landet ein Großteil des Mülls der Stadt Pune, einer aufstrebenden Industriemetropole mit fünf Millionen Einwohnern 120 Kilometer östlich der Hafenstadt Mumbai. Der Umweltbeauftragte der Stadtverwaltung, Suresh Jagtap, kennt die Zahlen: „Das gesamte Abfallaufkommen der Stadt beträgt pro Tag mehr als 2000 Tonnen. Davon besteht fast die Hälfte aus organischen Abfällen, etwa ein Drittel kann recycelt werden, der Rest geht auf die Deponie. Dahin liefern wir zurzeit 850 bis 950 Tonnen Müll täglich, das entspricht 70 bis 80 Lastwagenladungen.“

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erschienen in Ausgabe 5 / 2018: Müllberge als Goldgruben

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