Reisereportage - Wo der Pfeffer wächst Eine Reise nach Kerala in Indien

Indien vereint Hunderte von Sprachen und Kulturen in einem Staatsvolk, welches sich anschickt, China bei der Zahl der Einwohner zu überholen. Rainer Hörig ist in den kleinen, bunten Bundesstaat Kerala gereist.


Western Ghats

Gerade hat Indien gewählt. Über Wochen waren in den Landesteilen die Wahlurnen geöffnet, in keinem Staat der Erde gehen so viele Menschen zu einer demokratischen Wahl. So groß das Land, so unterschiedlich seine Teile. Vom Himalaya bis hin zum Dschungel, auch unzählige Landschaften finden sich dort. Schon die Fahrt im Auto aus dem Hochland von Kerala zur Küste ist ein kleines Abenteuer. In unendlich vielen Haarnadelkurven geht es steil bergab durch dichten, immergrünen Regenwald. Alte Baumriesen hüten Geheimnisse von Jahrhunderten, wilde Bäche stürzen durch steile Schluchten zu Tal. Am Wegesrand lauern Banden von braunen Affen auf Bananen und Kekse, die ihnen Reisende aus dem Auto zuwerfen.

Der Dschungel der Western Ghats, einer mehr als 1500 Kilometer langen Bergkette, die sich entlang der gesamten indischen Westküste erstreckt, gilt als einer der artenreichsten Lebensräume der Erde. In entlegenen Regionen halten sich Tiger und Leoparden auf, wilde Elefanten streunen in großen Herden durch den Wald. Die grüne Wildnis beherbergt außerdem wilde Verwandte von Mango, Brotfrucht, Ingwer, Kardamom und anderen Kulturpflanzen. Sie ist die originäre Heimat der Pfefferranke, die eine herausragende Rolle in der Geschichte Keralas spielt. Und noch heute in ihrer Wirtschaft.

Autor: Rainer Hörig

Redaktion: Thomas Hauschild


Stand: 24.05.2014, 10.05 Uhr